Unter dem Motto "Ehrenamt, Heimat, Werte" waren die sächsischen Politiker in den verschiedensten Einrichtungen und Verbänden im Land unterwegs: Um sich zu informieren, aber auch, um sich die Anliegen der Bürger anzuhören. "Da passte das Jahresthema der Caritas ,Zusammen sind wir Heimat` genau rein", freute sich die Geschäftsführerin des Caritasverbandes für das Dekanat Meißen, Astrid Winkler, über den hohen Besuch.
Vor allem das Ehrenamt interessierte den Ministerpräsidenten: "Wie gelingt es ihnen, Ehrenamtliche zu gewinnen und zu motivieren?", fragte Stanislaw Tillich. Angesichts der älter werdenden Bevölkerung werde es immer wichtiger, Ehrenamtliche zu gewinnen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern. Besonders in der Pflege und Betreuung älterer Menschen stehe die Gesellschaft in Zukunft vor großen Herausforderungen und Aufgaben.
Mehr als 100 Ehrenamtliche in der Hospizarbeit
Wie das Ehrenamt im Caritasverband Meißen funktioniert, erläuterte zuvor Doris Walther, Fachbereichsleiterin für den Bereich Leben und Wohnen im Alter, am Beispiel der ambulanten Hospizdienste. Mehr als 100 ehrenamtliche Hospizhelfer haben im vergangenen Jahr 120 schwerstkranke und sterbende Menschen begleitet. Dazu kommen regelmäßige Treffen der Ehrenamtlichen oder Fortbildungen. Dennoch bestünde ein steigender Personalbedarf. Zudem sei auch das Engagement des Ehrenamtes im Wandel begriffen.
Stanislaw Tillich sprach sich ebenso wie Innenminister de Maizière gegen eine staatliche Steuerung des Ehrenamtes aus. Trotz der Vielfältigkeit der verschiedensten ehrenamtlichen Tätigkeiten, dürfe man den Menschen nicht vorschreiben, in welchen Bereichen sie tätig werden. Die Gesellschaft habe hier noch viele Potenziale.
Zum Abschluss informierten sich die Gäste in der Kirche über die Geschichte des Gotteshauses, das von der Flut 2002 besonders stark betroffen, wie Pfarrer Bernhard Dietrich erläuterte. Thomas de Maizière und Stanislaw Tillich hat der Besuch bei der Caritas sichtlich Freude bereitet. "Politiker können doch ganz entspannt sein", sagt am Ende jemand.